Talentmanagement: 5-Jahres-Trend

**Noch nie war der Kampf um Fachkräfte so intensiv wie im Jahr 2022, das geprägt ist durch eine extrem hohe Fluktuation, Rekordzahlen schwer zu besetzender Stellen, einen großen Consulting-Bedarf und einen massiven Lohnzuwachs.**

Alle Dienstleistungsunternehmen sollten ihre Mitarbeitenden zur Priorität machen.

In den letzten fünf Jahren ist die tatsächliche Zahl der fakturierbaren Stunden (Auslastung) nur geringfügig gewachsen. Fast alle Produktivitätssteigerungen sind auf den Einsatz von Technologie zur Senkung der Gemeinkosten und Verwaltungskosten sowie auf die virtuelle Bereitstellung von Consulting-Diensten zurückzuführen. Mitarbeitende von Dienstleistungsunternehmen arbeiten weiterhin mit derselben Stundenanzahl (2080 Stunden im Jahr). Aber sie arbeiten intelligenter dank:

agiler Entwicklungsmethoden
der virtuellen Bereitstellung der Consulting-Dienste (reduziert die Fahrzeiten)
Multitasking über mehrere Projekte hinweg
der Reduzierung der für Verwaltungsaufgaben erforderlichen Zeit
des Wissensaustauschs
des Ausbaus von Expertise und Produktivität

Während sich die Wirtschaft erholte, stieg die freiwillige Fluktuation im Jahr 2021 auf 9,8 % von 6,9 % im Jahr 2020

Spitzenkräfte waren von der Arbeit im Homeoffice frustriert, vermissten die sozialen Kontakte und wechselten zu anderen Unternehmen, die ihnen spannendere Herausforderungen, ein besseres Arbeitsumfeld und eine lukrativere Vergütung versprachen. In der APAC-Region war die freiwillige Fluktuationsrate mit 10,9 % am höchsten, gefolgt von Amerika mit 9,8 % und dem Raum EMEA mit 9,3 %.

Die unfreiwillige Fluktuation hingegen ging zurück, weil Dienstleistungsunternehmen sich darum bemühten, ihre Mitarbeitenden zu halten.

Die fakturierbare Auslastung stieg von 71,4 % im Jahr 2020 auf 73,2 % im Jahr 2021.

Der Anteil der Servicebereitstellung vor Ort schrumpft indessen. Im Hinblick auf die fakturierbaren Stunden verzeichnete SPI die größte Abnahme aller Zeiten von 40,2 % auf 33,9 % im Jahr 2021. Wer sich für die Zukunft rüsten möchte, muss die Investitionen in die Bürostandorte überdenken und die Arbeit im Homeoffice fördern.

Die Studie zeigt, dass bis zu 63 % der Arbeitnehmer nicht wieder in Vollzeit im Büro arbeiten wollen.
52 % möchten mindestens 3 Tage die Woche von zu Hause aus arbeiten und 11 % möchten nie wieder vom Büro aus arbeiten. Lediglich 37 % bevorzugen die Arbeit im Büro.

Warum kündigen Mitarbeitende?

Es gibt mehrere Gründe dafür, dass Fachkräfte gute Unternehmen verlassen. In vielen Fällen gibt es jedoch einen primären Auslöser dafür, dass sich jemand entscheidet, das Unternehmen zu wechseln.

Mit 39,2 % ist der Hauptgrund die Aufsicht auf „bessere Chancen“, was sich in einer besseren Arbeitsumgebung, einer besseren Vergütung, besseren Vorgesetzten oder mehr Aufstiegschancen niederschlägt.

Wie lange dauert es nach der Einstellung, bis Mitarbeitende produktiv arbeiten?

Viele Faktoren erschweren das Onboarding neuer Mitarbeitender zunehmend. Es dauert daher länger, bis sie fakturierbare Stunden arbeiten.

42,3 % der im Rahmen der Umfrage befragten Unternehmen gaben an, dass ein neues Teammitglied über 60 Tage braucht, bis es produktiv arbeitet. Im Vergleich zu den 34 % im Jahr 2020 ist dies weitaus mehr. Gut strukturierte Onboarding- und Mentoring-Programme sind ein Muss für Organisationen, die ein erhebliches Wachstum anstreben.

In diesem Jahr stieg die durchschnittliche Zeit, die ein neuer Mitarbeiter benötigt, um produktiv zu werden, von 58 Tagen im Jahr 2020 auf 59,1 Tage im Jahr 2021. Jeder dieser zusätzlichen Tage hat enorme Konsequenzen.

Dienstleistungsunternehmen im Bereich SaaS bzw. Softwareentwicklung nehmen sich am meisten Zeit für das Onboarding neuer Mitarbeitender mit durchschnittlichen 84,9 Tagen im Vergleich zu 47,8 Tagen bei IT-Beratungsfirmen. Auch in kleineren Unternehmen dauert das Onboarding länger, weil ihre Mitarbeitenden meist verschiedene Aufgaben ausführen müssen und sie außerdem nicht über ausführliche Onboarding-Programme verfügen.